03.06.2022: Neue Hausarztpraxis mit einzigartigem Angebot

Direkter Bezug von Medikamenten - rund um die Uhr

Das «Vitasphère Gesundheits­zentrum», das am 1. Juni mitten in Oensingen er­öff­net wurde, ermöglicht Patient­Innen mit dem ersten in der Schweiz installierten „Medico­maten“ den direkten Bezug von Medi­­ka­menten rund um die Uhr. Die di­gital­isierte Haus­­­arzt­­praxis schliesst zu­dem die drohende Lücke in der medi­­zinischen Ver­­sor­gung im Raum Oensingen.

Mehr Zeit für Patienten dank Digitalisierung

Am 1. Juni nahm das neue „Vitasphère Gesund­heits­zentrum“ seinen Betrieb auf. Vorerst wird mit einem Arzt gestartet, längerfristig sollen es vier bis fünf Ärzt­innen und Ärzte wer­den, die in den insgesamt acht Behandlungs­zimmern Patient­Innen betreuen können. Und diese er­war­tet eine Pra­xis, die mit einigen Besonder­heiten und Neu­erungen, wie dem ersten in der Schweiz installierten „Me­dico­­maten“ den geänderten Bedürf­nissen und Tages­rhythmen der Be­völke­rung Rechnung trägt. Das Gesundheits­zentrum ist zudem eine digital­isierte Hausarztpraxis.

Was aber heisst das konkret? Sitzen die Pa­tient­­Innen nur noch einem Computer oder Roboter gegenüber? „Mit Si­cher­heit nicht, im Gegenteil“, lacht der Lei­tende Arzt Sebastian Stiebitz. Gleich vier Medizinische Praxis­assistent­innen stehen bereit, um die PatientInnen persönlich zu em­pfangen. Dank der Digital­isierung werden aber die ad­mini­strativen Abläufe effizient verkürzt. Dies geschieht jedoch alles im Hi­nter­grund. Der Patient selber merkt erst im Be­handlungs­zim­mer etwas davon.

„Dank dieser Verschlankung der Abläufe können wir uns mehr Zeit nehmen für die Patienten und Patientinnen und ihre Anliegen.“

Vitasphère Gesundheitszentrum in Oensingen: (Von links) Andreas Baumann (Neurologe in Langenthal und Mitinitiant), Sebastian Stiebitz (leitender Arzt), Sabine Sterki, Noemi Rohner und Ibadete Dzemailji (MPAs) und Fabian Gloor (Gemeindepräsident Oensingen)
Vitasphère Gesundheitszentrum in Oensingen: (Von links) Andreas Baumann (Neurologe in Langenthal und Mitinitiant), Sebastian Stiebitz (leitender Arzt), Sabine Sterki, Noemi Rohner und Ibadete Dzemailji (MPAs) und Fabian Gloor (Gemeindepräsident Oensingen)

Mit Offenheit Vertrauen schaffen

Der Patient und sein Wohl­befinden: Genau das ist es, was beim Team rund um Sebastian Stiebitz im Zentrum der Tätig­keit steht und auch stehen soll. Dem­ent­sprechend wurde auch viel Wert auf eine natürliche Atmo­sphäre bei der Ein­rich­tung des «Vitasphère Ge­sund­heits­zen­trums», gelegt. Viel Holz und warme Farb­­töne schaffen eine persönliche Note. „Es ist mir enorm wichtig, den Patient­innen und Patienten mit Offen­heit zu begegnen und eine Atmosphäre der Ver­traut­heit zu schaffen“, macht Sebastian Stiebitz deutlich. „Die offene Komm­uni­kation mit den Menschen bereitet mir viel Freude und ist auch etwas, das mir, so glaube ich, sehr liegt.“ Für ihn ist es zen­tral, „für die Patienten und Patientinnen in schwier­igen Lebens­lagen da zu sein und sie so gut wie nur möglich zu unter­stü­tzen.“ 

Referenzpraxis für innovative Firmen

Doch auch im medizinischen Bereich zeichnet sich das Gesund­heits­zen­trum durch innovative Produkte und Ein­richtungen aus. „Wir haben eine enge und gute Ko­operation mit führenden Firmen der Me­dizi­nal­­branche und werden für sie eine  Referenz­praxis sein. Dadurch sind wir ein wichtiger Partner für die Firmen und profitieren wir von den neusten Inno­va­tionen. So gehören wir zu den ersten, die diese Produkte auch einsetzen kön­nen“, erklärt Sebastian Stiebitz. Der „Medi­comat“ sei nur ein Beispiel dafür. Doch trotz der guten Beziehungen zu den Firmen ist das «Gesundheitszentrum» unabhängig. „Unsere Hausarztpraxis ist komplett ei­gen­ständig ärztegeführt und gehört keinem Konzern an“, betont Sebastian Stiebitz. Wichtig ist ihm und seinem Team der interdisziplinäre Aus­tausch durch die enge Zusammen­arbeit mit den Spezial­ärzten der Um­ge­bung aber auch mit den in un­mittel­barer Nähe im Zentrum Leuenfeld Oensingen be­find­lichen Gesundheits­dienstleistern.

Darüber hinaus besteht eine enge Zusammen­arbeit mit den Solothurner Spitälern, insbesondere dem Kantons­spital Olten, wo Sebastian Stiebitz einen Teil seiner Ausbildung absolvierte. «Bereits während der Planungs- und Re­ali­­sations­­phase bestand ein reger Aus­tausch mit der Spi­tal­direktion, damit die Vernetzung mit dem stationären Bereich reibungslos funktioniert». Und hier kommt der Nutzen der Digitalisierung voll zum Tragen. Die Patientendossiers und Röntgen­bilder sind je­der­zeit ver­füg­bar. Dadurch können für die Weiter­be­hand­lung not­wendige Informationen schnell übermittelt werden.

„Das ist das Zukunftsmodell und wir sehen uns für die nächsten 10 bis 15 Jahre gewappnet.“

Noemi Rohner (Medizinische Praxisassistentin) demonstriert den «Medicomaten»
Noemi Rohner (Medizinische Praxisassistentin) demonstriert den «Medicomaten»

Medikamentenbezug rund um die Uhr mit BD Rowa™ 

Das «Vitasphère Gesundheitszentrum» nahm den ersten «Medicomaten» in der Schweiz in Betrieb. Damit können Pat­ientInnen rund um die Uhr auch ausserhalb der Praxis Öff­nungs­zeiten Medikamente beziehen. Vom Prinzip her ist es fast so einfach, wie bei einem Ge­tränkeautomaten, auch wenn die Technik, die dahintersteckt, hoch­komplex ist (u.a. angeschlossener Rowa Medi­kamenten­roboter­system und Syn­chron­isation mit der Praxissoftware vitomed in Echtzeit). Die Patienten können ihr be­nötig­tes Medikament telefonisch oder mittels E-Mail in der Hausarztpraxis an­fordern. Nach Rücksprache mit dem be­handelnden Arzt erhält der Patient einen Türcode, um jederzeit durch die ver­schloss­ene Türe zum „Medicomaten“ zu gelangen und einen QR-Code, um das vorher vom Praxisteam gerüstete Medi­ka­ment zu beziehen.

Durch das «Vieraugenprinzip» wird vor­gängig sicher­gestellt, dass der richtige Patient das korrekte Medi­ka­ment erhält. Die Ausgabe erfolgt computer­gesteuert durch den Me­dika­menten­roboter aus dem klimatisierten Me­dika­menten­lager im Keller. (Der „Medicomat“ steht nur Patien­ten der be­handel­nden Praxis zur Ver­fügung.)

Gesundheitszentrum Vitasphère in Oensingen setzt im täglichen Betrieb voll auf die Digitalisierung

Dr. med. Andreas Baumann, Neurologe und Pract. med. Sebastian Stiebitz, sprechen über schlanke Prozesse und digitale Hilfsmittel (Seite 5)

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