28.06.2016: Luzerner Pioniere der elektronischen Krankengeschichte

Kardiologische Gruppenpraxis Luzern: In seiner Praxis an bester Luzerner Lage, nur wenige Schritte vom Schweizerhofquai entfernt, be­antwortet Dr. med. Urs Bucher unsere Fragen.

Vitodata: Wie ist Ihre Praxis organisiert?
Dr. med. U. Bucher: Die Fachärzte Dres. med ­Renato Schwendener, Rudolf Hämmerli und Urs Bucher wirken in der gemeinsamen Praxis als selb­st­ständig abrechnende Partner. Dabei nutzen sie vitomed Typ III als Mandanten-Lösung. Die ­Kardiologische Praxis verfügt u.a. über Echo, Ruhe- und Belastungs-EKG, Labor sowie Röntgen. Dres. med ­E. Steinmann und R. Schwendener haben die Praxis vor über 20 Jahren gegründet, etwas später stiess Dr. R. Hämmerli dazu. Vor fünf Jahren trat Dr. U. ­Bucher in die Praxis ein und löste Dr. E. Steinmann ab, der in den Ruhestand ging. Alle drei Mediziner sind auch als Belegärzte in der Privatklinik Hirs­landen, Luzern, tätig.

Dem Vernehmen nach gehören Sie zu den Pionieren der elektronischen KG?
Ich persönlich zwar nicht. Tatsächlich haben aber meine Praxispartner Schwendener und Hämmerli unter der Federführung des damaligen Kollegen Steinmann schon lange vor meiner Zeit bereits eine elektronische KG und eine Praxis-Software als Eigenlösung re­alisiert. Mit dem Einsatz von vitomed Typ I im Jahr 1995 gehört die Praxis aber auch zu den frü­hen Anwenderinnen einer Vitodata Lösung.

Wie sind Entscheid für und Umstieg auf vitomed Typ III abgelaufen?
Zuerst erlebten wir den gefürchteten Demo-Effekt: eine gut gemeinte, aber trotzdem misslungene Präsentation der neuen Lösung! Mit dem ­Auftritt und der Betreuung durch Thomas Eigenheer (Leiter der Vitodata Filiale Zentral in Immensee) haben sich auch die vorerst skeptischen ­Kollegen überzeugen lassen. Der Umstieg ist dann gut ­verlaufen, und heute nutzen wir mit Zufriedenheit eine Lösung mit technischem Zukunftspotenzial.

Sie nutzen sogenannte «Befundblätter». Worum handelt es sich da?
Als Befundblätter bezeichnen wir Dokumente, welche automatisch und ohne grosse Ein­stellungen klar definierte Daten aus der elektronischen KG ­holen und in einem bestimmten Format in Form eines Berichtes im Word darstellen. Vitodata hat dies für uns parametriert.

Haben Sie die Mietvariante ASP vorgängig ebenfalls geprüft?
Wir haben vor zwei Jahren erhebliche Investitionen in eine eigene Serverlösung getätigt. Diesen Mitteleinsatz wollen wir noch während einer gewissen Zeit amortisieren. Ob dereinst eine ASP-Lösung auch betriebswirtschaftlich vorteilhaft ist, werden wir dann ermitteln.

Wie setzen Sie die elektronische KG beim Patientengespräch ein?
In dieser Hinsicht pflege ich eine klassische ­Ge­sprächskultur mit Augenkontakt zu den ­Pa­tientinnen und Patienten. Relevante Kurz­­bemerkungen notiere ich mir auf einem kleinen Merkzettel. Anschliessend übertrage ich das Nötige in die elektronische KG. Grundsätzlich ist es so, dass ich für alle neuen Patientinnen und Patienten ein elektronisches Dokument er­öffne. Die alten Papierdossiers übertragen wir jedoch nicht in die elektronische KG, sondern archivieren diese.

Welche nächsten Schritte fassen Sie ins Auge?
Die mobile vitomed Tablet-Lösung «vitodoc» könnte ein nächstes Beschaffungsprojekt sein. Das gleiche gilt für den neuen Aufgaben-­Manager. Wir versprechen uns davon ein entlastendes ­Führungs- und Kontrollinstrument für den Praxisbetrieb.

Wie nehmen Sie unsere Informationspolitik wahr – fühlen Sie sich informiert?
Die Informationen in der Webseite sind für mich zweckmässig. Das zusätzliche Informationsinstrument mit den kurzen Fachartikeln auf dem Blog vitodataplus.ch begrüsse ich sehr. Aus ­meiner Sicht wäre eine Timeline auf kommende Module ganz nützlich, höre aber von Vitodata, dass exakte Terminversprechungen bei Entwicklungsprojekten schwierig sind.

Belastet Sie die digitale Dynamik als Mensch und als Gesundheitsunternehmer?
Nein, im Gegenteil: Ich schätze sowohl die schnelle Verfügbarkeit von Daten und anderen Informationen als auch die Unterstützung durch effiziente, digitale Arbeitsinstrumente. Natürlich habe auch ich meine Zweifel, etwa was Kosten, Nutzen und Realisierbarkeit der eHealth-Vorstellungen des Bundes anbelangt.

Vitodata: Wir danken Ihnen für das Gespräch und wünschen eine weiterhin stabile Entwicklung Ihrer Gruppenpraxis.

 
 
 
 

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